Typische Verhaltensweisen
Was unternehmen Hauskatzen üblicherweise? Welchen wichtigen Tätigkeiten gehen sie nach? Was interessiert und beschäftigt sie (Oskar hat die Fliege fest im Visier)? Gibt es katzentypische Verhaltensweisen?
Kommunikation
Katzen verständigen sich über größere Distanzen hauptsächlich durch Markierungen mit Duftstoffen der Ausscheidungen, hauptsächlich im Zuge von Harnmarkierungen. Bei Begegnungen treten Körpersprache incl. Mimik in den Vordergrund, gegebenenfalls unterstützt von Lautäußerungen.
Lautgebung
Die bekannteste Lautäußerung der Katzen ist das Miau, Mauzen oder Maunzen. Untereinander wird es hauptsächlich von Kitten an ihre Mutter gerichtet, erwachsene Katzen unterhalten sich auf diese Weise nur selten. Im Zuge der Domestikation hat sich diese Art der Vokalisation jedoch bei der Kommunikation mit Menschen weiterentwickelt. Hauskatzen besitzen ein außerordentliches "Maunzrepertoir" mit sehr unterschiedlichen Tonhöhen, Variationen und Dauern, das durch entsprechende Reaktionen des Menschen verstärkt und gefördert werden kann. Katzen, die nicht beachtet werden, schweigen dagegen – wie übrigens auch Katzen mit sehr entgegenkommenden Haltern, die gar nicht erst zu maunzen brauchen.
Das Schnurren ist ebenfalls gut bekannt und auch beliebt, zeigt es doch die Friedlichkeit und meist auch das Wohlbefinden der Katze an. Es wird allerdings nicht nur zur Beschwichtigung, sondern auch bei Schmerzen geäußert; Hintergrund ist offenbar die Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch die spezielle Frequenz des Schnurrens.
Unter Gurren oder Murren versteht man ein "stimmhaftes Schnurren" bzw. "schnurrendes Maunzen" zur Begrüßung von Sozialpartnern.
Fauchen, spucken und schreien sind Ausdruck von Angst und Abwehr, während die drohende Katze knurrt, aber auch, wenn der "Angstgegner" weit genug entfernt ist, um eine akute Bedrohung zu sein.
Die typischen und lauten "Katzengesänge", ein auf- und abschwellendes Jaulen, sind i.d.R. an einen Rivalen gerichtete Drohlaute zur Einschüchterung.
Als Schnattern bezeichnet man schnelle, abgehackte Maunzer, die Katzen angesichts einer nicht erreichbaren Beute von sich geben, etwa wenn ein Vogel jenseits der Fensterscheibe sitzt.
Gestik und Mimik
Der Ausdrucksverhalten der Katzen ist sehr komplex und beinhaltet die gesamte Körpersprache. Dabei sind einzelne Elemente ebenso wichtig wie ihr Zusammenspiel, das durchaus widersprüchlich sein kann. Dies spiegelt jedoch nur das oft ambivalente Verhalten wider, etwa gleichzeitig auftretende Angst und Angriffsdrohung, deren Anteile sich jederzeit und schnell verschieben können. Dadurch ergeben sich schnell wechselnde Aus- und Eindrücke der Katze je nach Reaktion des "Gegners".
Mit der Gestik beschreibt man die Körperhaltung, die aufgerichtet oder geduckt, gestreckt oder mit "Katzenbuckel", mit angelegtem oder gesträubtem Fell sein kann, d.h. inklusive der Beinstellung. Die Schwanzhaltung ist ebenfalls aufschlussreich, z.B. hängend, unter den Bauch geklemmt, aufgerichtet, zitternd, wedelnd, mit gesträubten oder anliegenden Haaren.
Katzen besitzen außerdem eine vielfältige und aussagekräftige Mimik.
Die Ohren werden in die Richtung interessanter Geräuschquellen ausgerichtet, aber je nach Emotion auch flach angelegt, nach hinten gedreht, zur Kopfmitte hin zusammen- oder seitwärts auseinadergezogen.
Die Augenlider können weit aufgerissen oder zum "Schlafzimmerblick" entspannt werden. Einen direkten Augenkontakt empfinden die meisten Katzen übrigens bedrohlich, v.a. wenn ihr Gegenüber ihnen fremd ist, während ein Blinzeln beschwichtigend und freundlich bzw. friedlich wirkt. Die Pupillen reagieren auf den Lichteinfall, erscheinen im hellen Licht wie schmale Schlitze und bei Dunkelheit kreisrund, geben aber auch Auskunft über ihren Erregungszustand.
Auch die Vibrissen, die Sinus- oder Schnurrhaare, können Teil der Ausdrucksbewegungen sein, etwa wenn sie dicht an den Kopf angelegt, seitwärts gehalten oder nach vorne gefächert sind, oder beim Fauchen oder Spucken ruckartig nach oben aufgefächert werden.
Oft ist kätzisches Verhalten sehr subtil und wird von Menschen übersehen oder falsch gedeutet, z.B. das Fixieren und Blockieren von Artgenossen, dem leider nicht selten vorkommenden "Mobbing" von Katzen. Es lohnt sich daher, Katzen auch dann genau zu beobachten, wenn sie sich unauffällig verhalten, und die eigenen Kenntnisse in Kätzisch zu trainieren, um Fehlinterpretationen, meist durch Vermenschlichung, zu vermeiden und die Katze/n besser zu verstehen.
Markieren
Das Markierverhalten kann auch mit optischen Signalen gekoppelt sein, etwa beim Kratz-, aber auch beim Harnmarkieren, in erster Linie dient es jedoch der Kommunikation durch Gerüche, speziell durch Pheromone. Dies sind chemische Botenstoffe, die Informationen übermitteln bzw. beim Empfänger unwillkürliche Reaktionen auslösen, z.B. Balzverhalten. Diese Geruchsstoffe bestehen aus recht großen Molekülen, die zwar für ihren Weg vom Sender zum Empfänger länger brauchen als eine Lautäußerung oder die Körpersprache, aber auch länger wirken. Sie sind mehrere Tage, manche sogar Monate lang wahrnehmbar, jedenfalls von Katzen, werden jedoch im Laufe der Zeit von Bakterien zersetzt. Um die "Laufzeit" einer solchen Botschaft zu verlängern, muss sie die Katze sie also immer wieder erneuern.
Wissenschaftler haben schon einige dieser Botenstoffe entschlüsselt, allerdings ist uns der größte Teil noch immer ein Rätsel, wohl nicht zuletzt, da es uns Menschen als "Augentiere" und Mikrosmaten (die mit dem schlechten Geruchssinn) schwer fällt, uns in die sehr stark von Gerüchen geprägte Welt der Katzen und anderer Tiere zu versetzen. Ein wichtiger Teil ihrer Kommunikation bleibt uns leider verborgen, weil wir diese Signale nicht wahrnehmen können.
Kratzen
Das Kratzen, sprich Krallenwetzen, ist ein recht vielschichtiges Verhalten. Es dient einerseits der Krallenpflege, da die äußeren Hornscheiden der Vorderpfoten-Krallen am rauen Untergrund abblättern. Andererseits ist es als Kratzmarkieren auch Teil der Kommunikation, kann durch die Kratzspuren optisch, durch die Pheromone der Pfotenballen (Fußgeruch) geruchlich und durch die Kratzgeräusche akustisch wahrgenommen werden.
Draußen findet man Kratzspuren an Bäumen, Holzzäunen, -hütten etc., die meist eine faserige, "zerstörbare" Oberfläche besitzen, möglichst weit sichtbar sind, aber in der Nähe der Kernzone stehen. Meist sind es senkrechte Strukturen, manche Katzen kratzen aber auch gerne über waagerechte Objekte, z.B. liegende Hölzer.
In der Wohnung werden gerne Türrahmen, Treppengeländer, Sofas und andere Möbel, aber auch Musikboxen und Teppiche zum Krallenwetzen und Kratzmarkieren benutzt und beschädigt.
Kratzbaum, Kratzbrett oder Kratzlandschaft sind die vom Handel bereitgestellten Katzenmöbel, die diesen Zweck erfüllen sollen. Ob sie angenommen werden, hängt vom Standort, von der Standfestigkeit, vom Geruch und weiteren Faktoren ab, aber auch davon, ob die Katze sich schon auf eine andere Kratzgelegenheit "eingeschossen" hat, das Markierverhalten also umgerichtet werden muss.
Wenn eine Katze mit den Hinterpfoten kratzt, dann ist dies Teil eines Kampfes oder des spielerischen Verprügelns eines "Sparringpartners".
Harnmarkierungen
Markierungen mit Harn sind die von uns am meisten gefürchteten Äußerungen der Katze, da sie den Wohnraum bzw. die Einrichtung angreifen bzw. zerstören. Meist sind senkrechte Strukturen betroffen, etwa Türrahmen, Haus- oder Wandecken, Stuhl- oder Tischbeine etc., an denen der Harn herabrinnt und am Boden eine kleine Pfütze bilden kann.
Die "Tätigkeit" wird meist mit einer sehr charakteristischen Körperstellung und Verhaltensweise ausgeübt: Die Katze wendet ihr Hinterteil mit leicht gekrümmtem Rücken und aufgerichtetem Schwanz einem Objekt zu, dreht ihm das Hinterteil zu, hebt mehrmals abwechselnd die Hinterbeine, die Schwanzspitze zittert oder zuckt und es wird ein Urinstrahl nach hinten abgegeben. Kätzinnen können auch in normaler "Pinkelstellung" auf den Boden harnspritzen. Die so "behandelte" Stelle wird – im Gegensatz zum Harn-Absetzen – anschließend nur selten beschnuppert.
Das Harn-Spritzen gehört zu den natürlichen Verhaltensweisen der Katzen, durch das sie mit Artgenossen kommunizieren und ihre Reviere markieren. Es wird am häufigsten von intakten (unkastrierten) Tieren gezeigt (Kater häufiger als Katzen) und tritt nach einer Kastration mit nur noch 10 %-iger Wahrscheinlichkeit auf, aber auch kastrierte Katzen können harnspritzen. In der Wohnung kann sich dies schnell zu einem Problem entwickeln.
Kotmarkierungen
Mit Kot markieren Hauskatzen nur selten im Haus.
Gesichts- und Allomarkieren
Katzen markieren Teile ihres Revieres sowie ihre Sozialpartner mit Pheromonen aus Talgdrüsen an Kopf und Körper, die wir jedoch nicht riechen und daher oft übersehen. Bekannt sind uns aber die dazu gehörenden Verhaltensweisen:
Beim Gesichtsmarkieren oder facialen Markieren reibt die Katze Mund und Wange bis zum ihrem Ohr an unserer Hand oder an vorstehenden Kanten und Ecken, manchmal mit leicht geöffnetem Mund. Waagerechte Flächen werden auch mit dem Kinn berieben.
Beim Allomarkieren streicht die Katze mit ihrer Körperseite an unseren Beinen entlang, sie reibt sich aber auch an Artgenossen oder anderen Sozialpartnern und überträgt Gerüche durch soziales Putzen. Dies führt zusammen mit den Gesichtsmarkierungen zur Bildung eines gemeinsamen Nestgeruches, der Vertrauen schafft.
Schlafen und Ruhen
Viele Menschen beneiden Katzen um ihren entspannten und ausgiebigen Schlaf. Manche entscheiden sich sogar für eine Katze als Haustier, "weil sie 16 Stunden am Tag schlafen". Dies ist jedoch extrem, im Durchschnitt schlafen sie 12 Stunden. Aber auch diese Dauer hängt ab von Alter, Jahreszeit und Beschäftigung.
16 Stunden Schlaf pro Tag beobachtet man bei sehr alten, sehr jungen und kranken Katzen, im Winter – und bei großer Langeweile.
Der Schlaf
Schlafphasen
Jede Schlafphase besteht aus Leicht-, Tiefschlaf und REM-Phase (rapid eye movement = schnelle Augenbewegungen), in der Katzen auch träumen. Was genau sie träumen, können wir jedoch nur vermuten.
Schlafpositionen
Die Schlafstellungen sind äußerst unterschiedlich, hängen aber weitgehend von der Umgebungstemperatur und der Schlafstätte ab. Im Warmen schlafen Katzen ausgestreckt, bei Kälte rollen sie sich zusammen, wie auch in kleinen Körbchen oder anderen vergleichsweise winzigen Liegeplätzen, die manche Katzen sehr gerne benutzen.
Schlafplätze
Bevorzugte Schlafplätze sind trocken, weich und warm. Manche Katzen bevorzugen die Nähe ihres Menschen oder schlafen in Körperkontakt mit ihrem Sozialpartner – Mensch, Hund oder Mitkatze/n. Die meisten Katzen wechseln ihre Schlafplätze im Verlauf des Tages und auch der Jahreszeiten, es empfiehlt sich daher, ein Vielfaches an Schlafplätzen anzubieten, als Katzen vorhanden sind. Vorteilhaft ist deshalb für beide Parteien, wenn Katzen auch in oder auf Betten, Sofas, Stühlen etc. schlafen dürfen.
Ruhen
Die ruhende Katze liegt in der typischen Kleinkatzenstellung in Brust-Bauch-Lage mit untergeschlagenen Vorderpfoten oder in Brust-Seiten-Lage mit angewinkelten Beinen. Sie ist noch an ihrer Umgebung interessiert und kann bei Bedarf schnell reagieren, in dieser Position aber auch einschlafen.
Putzen
Katzen sind auch bei Katzenunkundigen bekannt für ihre gründliche Körperpflege. Sie verbringen etwa 3-4 Stunden täglich damit, sich zu putzen, meist nach dem Fressen sowie vor und nach dem Schlafen.
Putzarten
Der größte Teil des Kopfes wird indirekt, d.h. mit angefeuchteter Vorderpfote und Unterarm, geputzt, der restliche Körper direkt abgeleckt und mit den Papillen auf der Mitte der Katzenzunge quasi gekämmt. Haarknötchen oder Kletten werden mit den Schneidezähnen aus dem Fell geknabbert, es wird gestrählt, auch die Krallenscheiden hauptsächlich der Hinterpfoten werden mit den Schneidezähnen entfernt. Schulter, Nacken, Hals und Kopf säubern Katzen auch durch Kratzen mit den Hinterpfoten.
Fremdputzen
Gut befreundete Katzen putzen sich auch gegenseitig. Sie säubern bevorzugt die Kopfregion der Mitkatze – Kinn und Hals können Katzen selbst nicht ablecken –, tragen zum Geruchsaustausch und zu einem gemeinsamen Nestgeruch bei und bauen Spannungen ab. Ein solches Allogrooming ist Ausdruck einer freundschaftlichen Beziehung. Der Mensch kann es durch Streicheln simulieren. Die meisten Katzen lassen sich daher gerne kraulen und streicheln, bevorzugt die weitere Kopfregion – manche sogar stundenlang.
Nicht nur Fellpflege
Das häufige und intensive Putzen dient nicht nur der Pflege des Fells und der guten Beziehungen, sondern im Sommer auch der Abkühlung (durch Verdunstungskälte).
Katzenwäsche
Leckt sich die Katze nur wenige Male, meistens über die Schulter, handelt es sich um eine Übersprungshandlung in einer Konfliktsituation. Sie kann sich nicht zwischen zwei möglichen Reaktionen entscheiden und macht etwas ganz anderes, das eigentlich gar nicht in diesen Kontext passt. Dieses Übersprungsputzen ist mit der menschlichen Verlegenheitsgeste des Kopfkratzens vergleichbar. Wahrscheinlich ist es auch der Ursprung des Begriffs Katzenwäsche.
Überputzen
Manche Katzen putzen sich übermäß viel, lecken oder reißen sich die Haare aus. Die "Leckalopezie" (Feline bilateral-symmetische selbstinduzierte Alopezie, FBSA) ist ein ernst zu nehmendes Symptom. Der Ursprung ist entweder organisch, mit starkem Juckreiz durch Parasiten, Allergie etc., oder Ausdruck von Stress oder einer psychogenen Störung.
In einem solchen Fall ist erst der Tierarzt gefragt, um Erkrankungen auszuschließen oder zu behandeln, bevor ein Katzenverhaltensexperte um Rat gefragt wird.
Ausdruck von Wohlbefinden
Das Putzverhalten sagt viel über das Wohlbefinden einer Katze aus. Putzt sie sich nur flüchtig oder gar nicht mehr, hat sie ein ebenso ernstes Problem wie mit FBSA, im einfachsten Fall eine Verletzung der Zunge, bis hin zur Depression. Hält sich der Zustand länger als einen Tag, fragen Sie eine/n Fachmann/-frau.
Das Tragen einer Halskrause ist wegen des ausgiebigen Putzbedürfnisses für Katzen noch belastender als für Hunde. Nehmen Sie ihr den Kragen ab, so oft Sie sie beaufsichtigen und ablenken können. Oder probieren Sie einen Halskragen aus, der weniger stört; mittlerweile bietet der Handel mehrere Modelle aus unterschiedlichen Materialien an.
Klogänge
Das Ausscheidungsverhalten ist angeboren, fällt aber erst auf, wenn junge Katzen feste Nahrung zu sich nehmen; vorher kümmert sich die Mutter um die Hinterlassenschaften. Sie setzen etwa 2-4 Mal täglich Harn ab und 1-2 Mal Kot, allerdings abhängig von ihrer Lebensweise.
Wie oft Katzen müssen, hängt auch von Futter- und Wassermenge und vom Ausmaß an Bewegung ab. Eine wissenschaftliche Untersuchung ergab, dass freilebende Katzen täglich etwa 3 Mal Kot absetzen, während das bei reiner Wohnungshaltung nur etwa ein Mal der Fall ist. Dies deutet vor allem einen Einfluss der unterschiedlichen Futtermenge und Aktivität bei beiden Lebensweisen an, denn in reiner Wohnungshaltung legen sie täglich nur ca. 1 km zurück, bei Freigang sind es schon durchschnittlich mehr als 10 km, für die auch mehr Energie und Futter benötigt wird.
Wie Katzen "machen"
Sie suchen einen lockeren und weichen Untergrund, beschnuppern ihn, scharren mit den Vorderpfoten eine Mulde und hocken sich zum Lösen ungefähr darüber. Beim Harnabsatz ist der Rücken gerade durchgedrückt (siehe Foto), beim Kotabsatz etwas gekrümmter, mit mehr Abstand zum Untergrund. Nach der Verrichtung beschnuppert die Katze das Ergebnis, die meisten scharren es dann mit den Vorderpfoten – mehr oder weniger erfolgreich – wieder zu. Der Kot bleibt oft unbedeckt, wenn er außerhalb des Territoriums erster Ordnung abgesetzt wurde, also weiter weg von Futter- und Schlafplätzen.
Nicht nur Ausscheidung
Offen platzierte Häufchen oder Urinspuren an senkrechten Strukturen (Türen, Wände, Möbel, Vorhänge etc.) dienen der Kommunikation, etwa das Harnmarkieren. Rot-braun gefärbte Tropfen oder kleine Pfützen sind meist Hinweis auf eine Erkrankung, z.B. eine Blasenentzündung!
Die stillen Örtchen
Viele Katzen bevorzugen das Substrat, das sie in ihrer Jugend kennen lernten, d.h. je nach Kinderstube Sand, Sägespäne, Laub, Erde, ..., oder Katzenstreu, und lernen nicht ohne Weiteres, auf ein anderes umzusteigen.
Draußen benutzen Katzen mehrere Plätze für ihre "Geschäfte", oft setzen sie Kot und Harn an verschiedenen Orten ab, manchmal ist die Tageszeit entscheidend für die Wahl. Die meisten haben keine Probleme damit, ihre Klos mit befreundeten Artgenossen zu teilen, wie eine wissenschaftliche Studie ergab. Allerdings sollte für jedes "Geschäft" genug Platz vorhanden sein, schon damit ihre Pfoten sauber bleiben.
Vor allem bei der Haltung von Wohnungskatzen sind einige Überlegungen zum Katzenklo sinnvoll, um Unsauberkeit zu vermeiden:
- Im Zweifelsfall ist es empfehlenswert, zwei Katzenklos aufzustellen, bzw. eines mehr als Katzenbewohner.
- Sie sollten möglichst über den gesamten Lebensraum der Katze verteilt stehen, jedoch nicht neben den Schlaf- und Fressplätzen.
- Jungen, alten und kranken Katzen hilft man oft durch weitere Katzenklos, v.a. in großen Wohnungen oder Häusern, die schnell und gut erreichbar sind.
- Die Klos müssen jederzeit zugänglich und störungsfrei sein, dürfen auch nicht von Artgenossen oder anderen Mitbewohnern blockiert werden können.
- Sie müssen groß genug sein, damit die Katze darin bequem Platz findet, etwa 1,5 x so lang wie die Katze.
- Abdeckungen verleihen dem Katzenklo einen höhlenartigen Charakter und sind für Katzen eher ungewöhnliche Ausscheidungsorte, sie werden nicht von allen Katzen akzeptiert, aber manche bevorzugen sie.
- Gut geeignet und eine Alternative zu handelüblichen Katzentoiletten sind Plastikwannen oder -kübel, sie müssen jedoch standfest sein und dürfen nicht umkippen, wenn die Katze auf den Rand springt.
- Bezüglich der Einstreu haben Katzen unterschiedliche Vorlieben, die meisten bevorzugen unparfümierte Klumpstreu oder feinkörnige Streu.
- Die Substratschicht sollte mindestens 5 cm dick sein, zumindest für den Kotabsatz bevorzugen Katzen eine so tiefe Streu.
- Die Katzenklos müssen regelmäßig gereinigt werden, damit die Katze/n sie auch benutzt/benutzen.
- Stechend riechende Reiniger bzw. Desinfektionsmittel sind unnötig, sie können durch ihren Geruch sogar eine abschreckende Wirkung haben. Geruchsneutralisierer wie Aktivkohle oder Zero Odor finden viele Samtpfoten wiederum gut.
- In manchen Fällen kann es hilfreich sein, einen Teil der Ausscheidung im Klo zu lassen, damit die Katze dieses als Ausscheidungsplatz erkennt.
Wie zufrieden eine Katze mit ihrem Klo ist, zeigt auch ihr Verhalten, vom Betreten bis zum Verlassen, wie Wissenschaftler in einer Studie herausfanden. Zufriedenheit mit dem stillen Örtchen ist wichtig, weil sie ausschließlich ihre Klos benutzen soll, aber auch, weil sie sich dann oft genug löst, statt Blasen- und Nierenprobleme zu entwickeln. Es lohnt sich also, in Luxusklos statt Dixieklos zu investieren.