Klogänge
Das Ausscheidungsverhalten ist angeboren, fällt aber erst auf, wenn junge Katzen feste Nahrung zu sich nehmen; vorher kümmert sich die Mutter um die Hinterlassenschaften. Sie setzen etwa 2-4 Mal täglich Harn ab und 1-2 Mal Kot, allerdings abhängig von ihrer Lebensweise.
Wie oft Katzen müssen, hängt auch von Futter- und Wassermenge und vom Ausmaß an Bewegung ab. Eine wissenschaftliche Untersuchung ergab, dass freilebende Katzen täglich etwa 3 Mal Kot absetzen, während das bei reiner Wohnungshaltung nur etwa ein Mal der Fall ist. Dies deutet vor allem einen Einfluss der unterschiedlichen Futtermenge und Aktivität bei beiden Lebensweisen an, denn in reiner Wohnungshaltung legen sie täglich nur ca. 1 km zurück, bei Freigang sind es schon durchschnittlich mehr als 10 km, für die auch mehr Energie und Futter benötigt wird.
Wie Katzen "machen"
Sie suchen einen lockeren und weichen Untergrund, beschnuppern ihn, scharren mit den Vorderpfoten eine Mulde und hocken sich zum Lösen ungefähr darüber. Beim Harnabsatz ist der Rücken gerade durchgedrückt (siehe Foto), beim Kotabsatz etwas gekrümmter, mit mehr Abstand zum Untergrund. Nach der Verrichtung beschnuppert die Katze das Ergebnis, die meisten scharren es dann mit den Vorderpfoten – mehr oder weniger erfolgreich – wieder zu. Der Kot bleibt oft unbedeckt, wenn er außerhalb des Territoriums erster Ordnung abgesetzt wurde, also weiter weg von Futter- und Schlafplätzen.
Nicht nur Ausscheidung
Offen platzierte Häufchen oder Urinspuren an senkrechten Strukturen (Türen, Wände, Möbel, Vorhänge etc.) dienen der Kommunikation, etwa das Harnmarkieren. Rot-braun gefärbte Tropfen oder kleine Pfützen sind meist Hinweis auf eine Erkrankung, z.B. eine Blasenentzündung!
Die stillen Örtchen
Viele Katzen bevorzugen das Substrat, das sie in ihrer Jugend kennen lernten, d.h. je nach Kinderstube Sand, Sägespäne, Laub, Erde, ..., oder Katzenstreu, und lernen nicht ohne Weiteres, auf ein anderes umzusteigen.
Draußen benutzen Katzen mehrere Plätze für ihre "Geschäfte", oft setzen sie Kot und Harn an verschiedenen Orten ab, manchmal ist die Tageszeit entscheidend für die Wahl. Die meisten haben keine Probleme damit, ihre Klos mit befreundeten Artgenossen zu teilen, wie eine wissenschaftliche Studie ergab. Allerdings sollte für jedes "Geschäft" genug Platz vorhanden sein, schon damit ihre Pfoten sauber bleiben.
Vor allem bei der Haltung von Wohnungskatzen sind einige Überlegungen zum Katzenklo sinnvoll, um Unsauberkeit zu vermeiden:
- Im Zweifelsfall ist es empfehlenswert, zwei Katzenklos aufzustellen, bzw. eines mehr als Katzenbewohner.
- Sie sollten möglichst über den gesamten Lebensraum der Katze verteilt stehen, jedoch nicht neben den Schlaf- und Fressplätzen.
- Jungen, alten und kranken Katzen hilft man oft durch weitere Katzenklos, v.a. in großen Wohnungen oder Häusern, die schnell und gut erreichbar sind.
- Die Klos müssen jederzeit zugänglich und störungsfrei sein, dürfen auch nicht von Artgenossen oder anderen Mitbewohnern blockiert werden können.
- Sie müssen groß genug sein, damit die Katze darin bequem Platz findet, etwa 1,5 x so lang wie die Katze.
- Abdeckungen verleihen dem Katzenklo einen höhlenartigen Charakter und sind für Katzen eher ungewöhnliche Ausscheidungsorte, sie werden nicht von allen Katzen akzeptiert, aber manche bevorzugen sie.
- Gut geeignet und eine Alternative zu handelüblichen Katzentoiletten sind Plastikwannen oder -kübel, sie müssen jedoch standfest sein und dürfen nicht umkippen, wenn die Katze auf den Rand springt.
- Bezüglich der Einstreu haben Katzen unterschiedliche Vorlieben, die meisten bevorzugen unparfümierte Klumpstreu oder feinkörnige Streu.
- Die Substratschicht sollte mindestens 5 cm dick sein, zumindest für den Kotabsatz bevorzugen Katzen eine so tiefe Streu.
- Die Katzenklos müssen regelmäßig gereinigt werden, damit die Katze/n sie auch benutzt/benutzen.
- Stechend riechende Reiniger bzw. Desinfektionsmittel sind unnötig, sie können durch ihren Geruch sogar eine abschreckende Wirkung haben. Geruchsneutralisierer wie Aktivkohle oder Zero Odor finden viele Samtpfoten wiederum gut.
- In manchen Fällen kann es hilfreich sein, einen Teil der Ausscheidung im Klo zu lassen, damit die Katze dieses als Ausscheidungsplatz erkennt.
Wie zufrieden eine Katze mit ihrem Klo ist, zeigt auch ihr Verhalten, vom Betreten bis zum Verlassen, wie Wissenschaftler in einer Studie herausfanden. Zufriedenheit mit dem stillen Örtchen ist wichtig, weil sie ausschließlich ihre Klos benutzen soll, aber auch, weil sie sich dann oft genug löst, statt Blasen- und Nierenprobleme zu entwickeln. Es lohnt sich also, in Luxusklos statt Dixieklos zu investieren.