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Putzen

Katzen sind auch bei Katzenunkundigen bekannt für ihre gründliche Körperpflege. Sie verbringen etwa 3-4 Stunden täglich damit, sich zu putzen, meist nach dem Fressen sowie vor und nach dem Schlafen.

Katze putzt sich

Putzarten

Der größte Teil des Kopfes wird indirekt, d.h. mit angefeuchteter Vorderpfote und Unterarm, geputzt, der restliche Körper direkt abgeleckt und mit den Papillen auf der Mitte der Katzenzunge quasi gekämmt. Haarknötchen oder Kletten werden mit den Schneidezähnen aus dem Fell geknabbert, es wird gestrählt, auch die Krallenscheiden hauptsächlich der Hinterpfoten werden mit den Schneidezähnen entfernt. Schulter, Nacken, Hals und Kopf säubern Katzen auch durch Kratzen mit den Hinterpfoten.

Fremdputzen

Gut befreundete Katzen putzen sich auch gegenseitig. Sie säubern bevorzugt die Kopfregion der Mitkatze – Kinn und Hals können Katzen selbst nicht ablecken –, tragen zum Geruchsaustausch und zu einem gemeinsamen Nestgeruch bei und bauen Spannungen ab. Ein solches Allogrooming ist Ausdruck einer freundschaftlichen Beziehung. Der Mensch kann es durch Streicheln simulieren. Die meisten Katzen lassen sich daher gerne kraulen und streicheln, bevorzugt die weitere Kopfregion – manche sogar stundenlang.

Nicht nur Fellpflege

Das häufige und intensive Putzen dient nicht nur der Pflege des Fells und der guten Beziehungen, sondern im Sommer auch der Abkühlung (durch Verdunstungskälte).

Katzenwäsche

Leckt sich die Katze nur wenige Male, meistens über die Schulter, handelt es sich um eine Übersprungshandlung in einer Konfliktsituation. Sie kann sich nicht zwischen zwei möglichen Reaktionen entscheiden und macht etwas ganz anderes, das eigentlich gar nicht in diesen Kontext passt. Dieses Übersprungsputzen ist mit der menschlichen Verlegenheitsgeste des Kopfkratzens vergleichbar. Wahrscheinlich ist es auch der Ursprung des Begriffs Katzenwäsche.

Überputzen

Manche Katzen putzen sich übermäß viel, lecken oder reißen sich die Haare aus. Die "Leckalopezie" (Feline bilateral-symmetische selbstinduzierte Alopezie, FBSA) ist ein ernst zu nehmendes Symptom. Der Ursprung ist entweder organisch, mit starkem Juckreiz durch Parasiten, Allergie etc., oder Ausdruck von Stress oder einer psychogenen Störung. 
In einem solchen Fall ist erst der Tierarzt gefragt, um Erkrankungen auszuschließen oder zu behandeln, bevor ein Katzenverhaltensexperte um Rat gefragt wird.

Ausdruck von Wohlbefinden

Das Putzverhalten sagt viel über das Wohlbefinden einer Katze aus. Putzt sie sich nur flüchtig oder gar nicht mehr, hat sie ein ebenso ernstes Problem wie mit FBSA, im einfachsten Fall eine Verletzung der Zunge, bis hin zur Depression. Hält sich der Zustand länger als einen Tag, fragen Sie eine/n Fachmann/-frau.

Das Tragen einer Halskrause ist wegen des ausgiebigen Putzbedürfnisses für Katzen noch belastender als für Hunde. Nehmen Sie ihr den Kragen ab, so oft Sie sie beaufsichtigen und ablenken können. Oder probieren Sie einen Halskragen aus, der weniger stört; mittlerweile bietet der Handel mehrere Modelle aus unterschiedlichen Materialien an.

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