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Haltungsbedingungen

Auch für die Haltung von Hauskatzen müssen einige Mindestanforderungen erfüllt werden, um der Katze bzw. den Katzen ein erfülltes und stressarmes Leben bieten zu können. Dadurch vermeiden Sie Verhaltensauffälligkeiten, die entstehen können, wenn die Katze ihre individuellen Bedürfnisse nicht stillen kann.

Katze sitzt vor vergittertem Fenster

Nur im Haus oder mit Freigang?

Diese grundlegende Frage stellen sich viele Katzenhalter, und sie hat viele Facetten.

Leben im goldenen Käfig

ist i.d.R. gefahrloser als der Zugang zur Außenwelt. Wenn man Gefahrenquellen im Haus ausschließt, wie z.B. giftige Zimmerpflanzen und Reiniger, Sturz von Fenster oder Balkon, Kippfenster, Raumdüfte und Zigarettenqualm etc. Am häufigsten leiden reine Stubentiger unter Langeweile, die ähnlich starke Symptome auslösen kann wie etwa ein angreifender Hund. Der Hypostress, der von Unterforderung ausgelöst wird, lässt sich oft vermeiden, indem der Mensch aktiv wird. Problematischer ist der Kontrollverlust durch fehlende Möglichkeiten zu wählen, z.B. wie nah oder entfernt sie sich zu anderen aufhält, was und wo sie trinkt, frisst, sich löst usw. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit für RL (Resorptive Läsionen der Zähne), FLUTD (Erkrankung des unteren Harntrakts), Übergewicht, Diabetes mellitus, Schilddrüsenüberfunktion und zahlreiche Verhaltensauffälligkeiten, wie Wissenschaftler herausfanden.

Haus oder Wohnung gründlich aufzuwerten, ist eine erste wichtige Maßnahme gegen Langeweile. Stoffüberwürfe über Stuhl und Sessel schaffen Verstecke, Catwalks in luftiger Höhe, etwa zwischen Schränken, vergrößern ihren Lebensraum ungemein und schaffen andere Perspektiven, Kartons sollten eh in keinem Katzenhaushalt fehlen. Es gibt viele Accessoires, mit denen man Katzen eine Freude machen kann, und DIY-Tipps aus dem Internet. Und im Zweifelsfall helfe ich Ihnen, auch als Einrichtungsberaterin für Katzenhalter.

Empfohlene Mindestanforderungen

  • Genügend Zimmer? Eines mehr als Anzahl Katzen

  • Genügend Katzenklos? Eines mehr als Anzahl Katzen

  • Genügend Beobachtungs- und Schlafplätze? Viel mehr als Anzahl Katzen, in unterschiedlichen Höhen, offen und verborgen

  • Kratzbaum/-bäume? Mindestens so viele Kratzmöglichkeiten als Anzahl Katzen, gerne mehr

  • Futter und Wasser verstehen sich von selbst, aber nicht neben einem Klo

Die Katze muss ihren Lebensraum selbstverständlich ausgiebig nutzen können, d.h. je kleiner der Wohnraum, desto weniger Tabuzonen und Verbote darf es geben. Dafür können kleine Wohnungen durch einige Strukturierungen aufgewertet werden. Dies sind z.B. Catwalks, d.h. Regale, Planken oder Bohlen im oberen Wohnbereich, etwa zwischen Schränken, oder auch Versteckmöglichkeiten in offenen Schränken, unter Möbel-Überhängen, hinter Stores o.ä.

Freigang

Er bietet den natürlichen Lebensraum einer zivilisierten Katze. Freigang heißt nicht Aussperren, sondern Zugang zur Außenwelt und eine trockene und warme Behausung samt Sozialpartnern und Rundum-Versorgung. Völlig stressfrei ist auch diese Haltungsform nicht, immerhin lauern draußen Straßenverkehr, Gifte, Angriffe anderer Tiere und menschliche Grausamkeit – und außerdem die viel höheren Chancen durch eine der üblen Infektionen zu erkranken.

Kontrollierter Freigang

So nennt man den Ausgang für Katzen mit Türservice, indem wir sie hinaus- und hineinlassen. Dadurch kann die Katze v.a. die gefährlichen Morgenstunden (Straßenverkehr) im Haus verbringen und z.B. nur tagsüber die Freiheit draußen genießen. Diese Vereinbarung hat einen Haken: Wir stehen selten dauerhaft zur Verfügung, um die Wünsche der Katze zu erfüllen. Das heißt, gelegentlich ist sie ausgesperrt und kann nicht hinein, in anderen Zeiten ist sie eingesperrt und kann nicht hinaus, wenn sie möchte. Dieser Zwang kann Frustration und Stress auslösen und störende Verhaltensweisen wie anhaltendes Miauen, Kratzen an Türen oder Harnmarkieren. Die Situation wird für die Katze erträglicher, wenn man die "Öffnungszeiten" des Hauses schon früh festlegt und für angenehme Bedingungen sorgt. Brauchen Sie Hilfe?

Freigang durch eine Katzenklappe

Der eigene und ständig zugängliche Eingang entspricht dem Bedürfnis von Katzen nach Kontrolle und Sicherheit. Mieze kann ihren Aufenthaltsort frei wählen und ins Haus und hinaus gehen, wann immer ihr danach ist. Auch hier können sich Probleme anbahnen, etwa wenn auch andere Katzen die Klappe benutzen, wenn regelrechte Pinkelduelle an der Klappe stattfinden oder wenn Menschen die Beutetiere nicht akzeptieren können, die ins Haus gebracht werden.

Ob Freigang oder nicht

Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Katzen sind vielfältig und hängen neben den örtlichen Gegebenheiten auch von Phantasie, Toleranz und Engagement der Katzenhalter ab.

Jede Katze hat ihre eigene Vorstellung von einem schönen Leben, deren Wurzeln liegen hauptsächlich in ihrer Herkunft. Deshalb ist die Wahl der in den Haushalt passenden Katze/n wichtig für ein harmonisches Miteinander und auch der Einzug ins neue Heim sollte einen möglichst guten ersten Eindruck hinterlassen.

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