Mäuse im Haus
Wildkatzen und verwilderte Hauskatzen verspeisen ihre Beute normalerweise direkt vor Ort. Katzenmütter bringen die gefangenen, meist noch lebenden Mäuse zu ihren Jungen, sobald diese etwa vier Wochen alt sind und erste feste Nahrung fressen können. Aber auch kastrierte Kätzinnen sowie Kater bringen gelegentlich oder sogar oft Beutetiere in Haus oder Wohnung, vor allem wenn sie mit einer Katzenklappe eine eigene Türe besitzen.
Die übliche Meinung, Katzen bringen uns ihre Beute als Geschenk, weil wir offenbar schlechte Jäger sind, hakt. Sie ist aber nicht völlig von der Hand zu weisen, zumal sich solche "Geschenke" oft morgens auf dem Bettvorleger finden oder lautstark mit dem "Mäuseruf" angkündigt werden, wie gegenüber dem eigenen Nachwuchs.
Katzenkundige Erklärung
Eine andere Erklärung liefert die größere Sicherheit, die Katzen in Haus oder Wohnung als Kernzone ihres Territoriums finden. Hier können sie sich ungestört und ausgiebig dem Objekt ihrer Begierde widmen, die Beute durch Spiel erkunden oder in Ruhe fressen, so wie sie es vom Futternapf kennen. Hinweise darauf liefern die Beobachtungen, dass auch unsere Hauskatzen gewöhnliche oder "langweilige" Beute wie Insekten oder Jungmäuse häufig sofort nach dem Fangen noch vor Ort fressen, während ungewöhnliche oder "spannende" Beute wie größere, aber selten erbeutete Mäuse, Mauswiesel, Vögel, Amphibien, Reptilien etc. ins Haus gebracht werden. Wenn eine satte Katze einen schnellen Jagderfolg genießen konnte, bleiben viele Beutetiere ebenfalls unbeachtet im Haus liegen.
Übrigens bringen kluge Katzen keine Mäuse mehr ins Haus, wenn die ihnen regelmäßig von einer Mitkatze abgenommen werden ...